Am 25.10. wurde diese Frage im Rahmen unseres Expertenworkshops im Literaturhaus in München aus Sicht der Kommunikationstechnik, der Informationstechnik und ausgewählter Anwender näher beleuchtet. Dabei wurden auch Wege zur Stärkung der Resilienz von IKT-Infrastrukturen aufgezeigt.

Folgende Erkenntnisse wurden u.a. herausgearbeitet:

·  Zuletzt hat die Covid-Pandemie aufgezeigt, dass Unternehmen, die über eine starke Informations- und Kommunikationstechnologie verfügen, die Herausforderungen deutlich besser bewältigen konnten, z.B. durch die reibungslose Realisierung von Home-Office oder indem der Einzelhandel vermehrt auf Online-Vertriebskanäle bauen konnten. Auch in der Supply Chain, in der elektrischen Energiewirtschaft und in der Medizin bietet IKT-Ansätze, die Resilienz zu stärken.

·  In der Technik gibt es zahlreiche Ansatzpunkte, um IKT-Systeme resilient zu machen. Redundanzen in der Systemtechnik, knoten- und kantendisjunkte Architekturen, aber auch die geeignete Auslegung von Stromversorgung, Kühlung, und Betriebsgebäuden sind nur einige davon. Geeignete Struktur und Auslegung von Software oder die dezentrale, federierte Datenspeicherung gehören ebenso dazu.

·  Betriebliche Abläufe und Verfahren, geeignete Schnittstellen und Dokumentationen spielen ebenso eine wichtige Rolle wie die kontinuierliche Bewertung von Risiken, die Erstellung von Maßnahmenplänen und die regelmäßige Überprüfung von Abläufen im Störfall. Im Falle eines Cyber-Angriffs ist eine offene Kommunikation wichtig, da es jeden treffen kann und man aus jedem Fall lernen und Lücken schließen kann.

·  Nicht nur Technik und Betrieb sind entscheidend, sondern es braucht immer auch den Menschen, um IKT-Systeme so resilient wie möglich zu machen. Sichere Betriebsabläufe können unbequem sein und Mehraufwand bedeuten, und es bedarf der Fähigkeit, domänenübergreifend zu denken und zu handeln, was entsprechende Qualifikationen voraussetzt.

Letztlich ist Resilienz durch IKT und Resilienz der IKT auch eine Frage der Kultur und damit Chefsache: Resilienz kostet Aufwand und damit Geld, und da es keinen 100%igen Schutz geben kann, bedarf es immer wieder Management-Entscheidungen, um zu bestimmen, welchen Grad an Resilienz man sich leisten will. Die Hebel zur Umsetzung sind vorhanden.

Wir danken allen Mitwirkenden und Teilnehmenden für die gelungene und erkenntnisreiche Veranstaltung!

Reinhold E. Achatz, Udo Bub, Jürgen Bretfeld, Michael Dowling, Oliver Falck, Dr. Magnus Harlander, Alexander Harsch, Dr. Sven Heitzler, Dieter Kranzlmueller, Dirk Kretschmar, Sabine Meyer, André T. Nemat, Sigurd Schuster