Die Referenten Jeanne Rubner, Katharina Schulze, Hans-Christian Witthauer und Peter Küspert mit Moderator Magnus Harlander.

Ein hochkarätiges Podium überraschte ein hybrides Publikum zur vierten Ausgabe der Veranstaltungsreihe „Vertrauen im Zeitalter der Digitalisierung“ mit interessanten Fakten und Thesen.
Der Abend war der Frage gewidmet, wie es um das Vertrauen in die drei Staatsgewalten und die Medien steht.

Die Legislative

Katharina Schulze, die Fraktionssprecherin der Grünen im Bayerischen Landtag, ist sich natürlich darüber im Klaren, dass die Politik nicht die besten Vertrauensnoten bekommt, aber sie will mit Ehrlichkeit, klaren Aussagen – auch wenn man sich dabei in den Wind stellen muß – und konsequentem Handeln dagegen ankämpfen.

Die Exekutive


Hans-Christian Witthauer, Vizepräsident des ZITIS will mit seiner Arbeit die Sicherheitskräfte in Deutschland wieder in die Lage versetzen, den Bürger auch im Cyberraum wirksam zu schützen. Das schafft sicher Vertrauen in den Staat und die Exekutive. Ob es dagegen die zweifellos mäßige Performance der Verwaltung bei der Digitalisierung (RKI, EPA, …) und den damit verbundenen Vertrauensverlust aufwiegt, wurde dabei aber nicht so klar.

Die Judikative


Peter Küspert, der Präsident des Bayerischen Verfassungsgerichtshofs a.D., erläutert, dass die Justiz einen Upgrade in Sachen Fehlerkultur und Außendarstellung braucht. Dazu erläutert er, dass die Bayerische Justiz her eine umfangreiche interne Retrospektive gestartet hat. Auf die Ergebnisse darf man gespannt sein.

Die Medien


Dr. Jeanne Rubner, jahrelang Leiterin der Wissenschaftsredaktion des BR und jetzt TUM Vizepräsidentin für Global Communication and Public Engagement, zeigt Statistiken, nach denen die Medien – vor allem die öffentlich rechtlichen – in Corona-Zeit massiv an Vertrauen hinzugewonnen haben. Das hat in der Runde kaum jemand erwartet. Die Frage bleibt allerdings wie man mit den gut 30% Generalzweiflern umgeht.
Würden die Medien nicht so stark auf ihre „Social-Listening-Teams“ setzen, würden sie wohl auch nicht so viel Belangloses aufbauschen. Das könnte schon mal viel helfen.

Live ist einfach Live!

Eine muntere Diskussionsrunde, in der man das Live-Feeling wieder voll genießen konnte, brachte die Veranstaltung dann mit weiteren neuen Erkenntnissen zum Ende. Wir danken den Teilnehmenden und den Besuchern.